Etwas über stille Macher und wie sie Zeitz beschenken

Was haben Zeitz und das kleine Dörfchen Dobis (Wettin-Löbejün) gemeinsam? Jede Menge. Jedenfalls zwei Männer und was sie miteinander für Zeitz tun. Was haben diese beiden Männer gemeinsam? Sie schenken gerne Qualität. Wie etwa jüngst den FÜNF-MINUTEN-BEGLEITER DURCH DEN DOM ST. PETER UND PAUL. Den schenkten die Zeitzer Roland Rittig und Johannes Schwarz sowie Andreas Richter aus jenem Dobis der katholischen Gemeinde in Zeitz. Ein kleines Handout für DombesucherInnen, solide, informativ, ästhetisch und keineswegs in fünf Minuten gemacht (hier laden als PDF). Die Fotos sind von Carlo Böttger und Johannes Schwarz.
Rittig und Richter sind stille Macher. Womöglich wollen sie gar nicht lesen, was ich hier schreibe. Auch ihre Bescheidenheit ist von besonderer Qualität. Besagter FÜNF-MINUTEN-BEGLEITER ist eine von vielen exzellent gestalteten Arbeiten der langjährigen und außerordentlich produktiven Männerfreundschaft. Über die Jahre kommt da einiges zusammen. Die Publikationen zum Tag der Heimatgeschichte, die Pflugbücher, der kürzlich erschienene zauberhafte Bildband ZEITZ: DOM UND RESIDENZSTADT AN DER WEISSEN ELSTER. Um nur einige zu nennen.

Nun feiert am 12. Juni ein weiteres Projekt Premiere: ICH & DU & JULIUS. Ein Buch aus dem Begleitprogramm zur Pflugausstellung, die morgen am Pfingtmontag ihre Pforten öffnet. Unter fachlicher Anleitung von Ulrike Trummer – auch so eine stille Macherin – fertigten Kinder Holzschnitte, druckten und banden sie eigenhändig zu einem wunderbaren Buch. In das Thema eingeführt wurden die Kinder von Roland Rittig, der die begleitenden Texte und Innenumschläge redaktionell und Andreas Richter die Schriften gestalterisch bearbeitete. Entstanden sind so 18 kleine Kunstwerke, so schön und wertvoll, dass ein Exemplar in der großen kulturhistorischen Ausstellung „Dialog der Konfessionen. Bischof Julius Pflug und die Reformation“ zu sehen sein wird.

Wer nun glaubt, weil FÜNF MINUTEN drauf steht ginge der Aufwand für etwa den erwähnten BEGLEITER über jene fünf Minuten kaum hinaus, der irrt. Manchmal hätten sie, erzählt Rittig, acht Entwürfe gemacht ehe sie sich an die Schlussredaktion wagten. Und selbst dann, um beim Beispiel zu bleiben, sei die Arbeit ja noch nicht gemacht. Du brauchst einen guten Druck, musst wie in diesem Fall das Papier griffig und haltbar machen. Das braucht seine Zeit und das braucht Geduld. Da kann schon einmal erst der Duft des Morgenkaffees an die durchgemachte Nacht erinnern. Sie schenken eben gerne Qualität.
Menschen wie Roland Rittig und Andreas Richter, solche stillen Macher, die ohne viel Gewese der Stadt Zeitz Geschenke von unschätzbarem weil bleibendem Wert machen, sie sind ein Geschenk für diese Stadt.

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