Glanzstück des Monats Februar

18 Jahre, 17 Lehr- und Reform-Dekrete, 25 Sitzungen, rund 630 Teilnehmer (darunter 70 Bischöfe), 2 Städte, 2 Kaiser, 2 Konfessionen, 5 Päpste, eine Christenheit – das Konzil von Trient ist nicht nur das längste Konzil der katholischen Kirche, sondern auch ein sehr umstrittenes. Seine Geschichte prägt das Christentum der Frühen Neuzeit wie nur noch ein anderes Ereignis: die Reformation. Statt gemeinsam mit den Protestanten einen Reformweg zu finden, setzen die Konzilsteilnehmer klare Grenzen. Und davon profitiert hauptsächlich nur einer – der Papst. In der 1620 erschienenen deutschen Erstausgabe setzt sich Historiker und Papstkritiker Paolo Sarpi ausführlich mit dem Tridentinum auseinander.

Carmen Sengewald schreibt zur Einleitung in ihrem Begleittext:

„[…] Paolo Sarpi war selbst nicht anwesend beim Konzil. Er beschäftigte sich mit Originaldokumenten des Konzils und betrachtete unterschiedliche Quellen aus dem Vatikan sowie Aufzeichnungen der Teilnehmer, z.B. die der Venezianer. Dabei ging er nicht allein vom theologischen, sondern vom historischen Standpunkt aus. Sein Hauptwerk stellt sich den grundsätzlichen wissenschaftlichen Fragen zum Konzil; er versucht sie sehr akribisch zu beantworten und setzt sie zugleich in einen größeren geschichtlichen Kontext […] Gekonnt fügt er die Zusammenhänge in das große Puzzle der spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Kirchengeschichte Europas ein. […] Die Historie des Konzils von Trient beginnt, laut Sarpi, nicht erst am ersten Versammlungstag 1545, sondern bereits  mit der Intensivierung des Ablasshandels, der Vergabe des Papstamtes u.a. an die Medicis und dem durch Martin Luther ausgelösten Prozess der Reformation 1517 und der Unfähigkeit des Vatikans,  schnell und angemessen darauf zu reagieren […]“

Mehr zum Hauptwerk von Paolo Sarpi und zum Trienter Konzil lesen Sie hier:

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