Torsten Russ mit großartiger Schenkung an seine Heimatstadt

Zu ihm musst du einfach aufschauen. Heute gleich mindestens zweimal. Stünde sein Gemälde „Rhapsody“ am Boden, Torsten Russ würde es wohl noch ein Stück überragen. Doch nicht nur, weil er so groß ist sehen wir heute zu dem Maler auf. Auch deshalb, weil der gebürtiger Zeitzer seiner Heimatstadt und dem Museum Schloss Moritzburg ein großes Geschenk machte – eben diese „Rhapsody“ – 200 Zentimeter in der Höhe, 150 Zentimeter in der Breite und gefühlte Unendlichkeiten in der Tiefe die geballte Farbenlust.

Es gibt viel zu entdecken in diesem Bild. Sehen wir ihn dort nicht wagemutig mit Freunden hoch unter dem Himmel balancierend die Welt entdecken? Russ wünscht sich ausdrücklich, die Betrachter fänden ihre eigenen Interpretationen in dem großformatigen Werk. Der Maler ließ sich während einer Studienreise vom bunten Leben in San Franzisko inspirieren und arbeitete darin später zugleich Erinnerungen an seine Heimat auf. Gerne erinnere er sich an seine unbeschwerte Kindzeit und die lebhaften Jugendjahre in Zeitz, erzählt Russ bei der offiziellen Übergabe heute (17.12.). Nach der Ausbildung habe er zwar Zeitz verlassen, doch Heimat trage man immer im Herzen.

Erst von Juli bis Oktober war die Kunst von Torsten Russ in einer Sonderausstellung im Museum Schloss Moritzburg zu sehen. Dort sei ihm auch die Idee der Schenkung gekommen, so der Künstler heute. Er verstünde diese Schenkung als Dankeschön an seine Heimatstadt für die vielen guten Jahre Leben zwischen Alt und Neu, Realität und Vergängnis, Aufbau und Verfall. Für seinen Werdegang als Künstler sei diese Zeit stets eine Inspirationsquelle gewesen.
Kristin Otto und Oberbürgermeister Christian Thieme nahmen diese Schenkung mit guten Dankesworten an. Das Gemälde sei für die Sammlungen des Museums eine Bereicherung und Museumsbesucher*innen dürften an der „Rhapsody“ auch viel Freude haben. Sie werde im Haus einen ständigen und würdigen Platz bekommen.

Tipp: Torsten Russ zeigt mit Beteiligung weiterer Künstler*innen seine Arbeiten vom 12. Januar 2020 an in der Leipziger „Galerie Kunstsalon Villa Najork„.

Wie Museum Moritzburg künstlerisch neu entdeckt wird

Mit dem HEIMATSTIPENDIUM #2 will die Kunststiftung Sachsen-Anhalt im kommenden Jahr besonders Museen in ländlichen Regionen in den Fokus rücken. Mit künstlerischen Arbeiten. Für ein Jahr mit einem Stipendium werden Künstler*innen vor allem in kleineren, unbekannten Museen Sachsen-Anhalts arbeiten. Dort sollen sie die Bestände von Sammlungen und Archiven erkunden. Ziel ist es, dass sie das vorgefundene kulturelle Erbe mit einer eigenen künstlerischen Arbeit reflektieren und interpretieren.

Museum Schloss Moritzburg wird künstlerisch neu entdeckt

Das Schloss Moritzburg ist eines von insgesamt zehn ausgewählten Museen für das Projekt, das in den Jahren 2020/21 laufen wird. Die Arbeiten der am HEIMATSTIPENDIUM beteiligten Künstler*innen werden in den Museen ausgestellt.

Die Kunststiftung meint, auch im ländlichen Raum würden interessante Sammlungen lagern, die bedauerlicherweise weitgehend unbekannt seien, auch wenn sie zum nationalen Kulturgut gehören. Die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt gibt diesen Sammlungen und Museen die Möglichkeit, sich der zeitgenössischen Kunst zu öffnen, um ein neues Publikum an diese spannenden Orte zu locken und öffentliches Interesse zu wecken.

„Das Programm soll Künstlerinnen und Künstler anregen und unterstützen, sich mit dem seit Jahrhunderten Aufbewahrten zu befassen, um dann, davon inspiriert, neue Arbeiten zu entwickeln. Es ging und geht uns dabei vor allem um die Stärkung der Museen als Institutionen unseres kulturellen und künstlerischen Gedächtnisses.“, so Manon Bursian, Direktorin der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt.

Die Kunststiftung stellt für das Projekt ein Gesamtbudget von 300.000 Euro bereit.

museum-moritzburg-zeitz.de wird berichten

Das Museum Schloss Moritzburg, selbst ein aktives Haus für zeitgenössische Kunst, in künstlerischen Arbeiten neu zu entdecken, das wird spannend. Deshalb werden wir versuchen, an den Künstler*innen dran zu bleiben und die Leserschaft mit erleben zu lassen, was da wie entsteht – hier mit dem Schlagwort HeimatstipMoritzburg und via Facebook unter dem Hashtag #HeimatstipMoritzburg. Seien Sie gespannt.

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