Häuser der Kindheit
Holzschnitte von Johannes Lebek
Johannes Lebek (1901–1985) studierte nach autodidaktischen Anfängen und privatem Kunstunterricht von 1931 bis 1934 an der Staatlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig.
Ab 1954 arbeitete er an seiner einstigen Ausbildungsstätte, der heutigen Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Dort wurde er Leiter der Holzschnittwerkstatt und Lehrer für Naturstudium. Aus ideologischen Gründen wurde er 1958 entlassen.
Von 1918 bis 1968 lebte und arbeitete Johannes Lebek in Zeitz. Er war mit dem kulturellen Leben dieser Stadt auf vielfältige Weise verbunden. Zahlreiche Arbeiten zeigen Motive seiner Heimatstadt Zeitz und deren näherer Umgebung.
Künstlerisch geprägt durch genaues Studium der Natur und der Beobachtung der menschlichen Lebens- und Arbeitswelt entstand ein umfangreiches Werk aus Holzschnitten und Holzstichen, Aquarellen und Zeichnungen.
Rainer Behrends, Leipzig 2004
„Im Hof“ aus der Folge „Arbeiterleben“, 1934, Holzschnitt
Der Künstler als Chronist
Johannes Lebek ist Schöpfer zahlreicher Blockbücher; diese bestehen in einer Einheit von Schrift und Bild auf einer Druckplatte. Er gehört als ein Künstler, der in Bildern erzählt, zu den bedeutenden klassischen Illustratoren des 20. Jahrhunderts.
Sein Werk umfasst zahlreiche Illustrationen zur deutschsprachigen Literatur des 19. Jahrhunderts, darunter Werke von u. a. Johann Wolfgang von Goethe, Jeremias Gotthelf, Christian Dietrich Grabbe und Eduard Mörike. Dazu kommen zahlreiche Arbeiten auf der Grundlage von eigenen Texten. Von besonderer Bedeutung sind die autobiografischen Bilderzählungen „Arbeiterleben“, „Der Lehrling“, „Häuser der Kindheit“ und „Meine Eltern“.
Über die Dauerausstellung
Mit seinen Holzschnitten hat Lebek Zeitz-Geschichte festgehalten und ist für unsere Stadt nicht nur als Künstler, sondern auch als Chronist von hoher Bedeutung. Viele Ansichten von Straßen und Plätzen in Zeitz und der Umgebung, aber auch interessante Darstellungen der Arbeit in Betrieben, auf den Feldern oder im Bergbau erzählen uns detailgenau über das Leben im vorigen Jahrhundert in unserer Heimat.
Die Bild-Text-Entwürfe zu „Häuser der Kindheit, ein Versuch die ersten Jahre meines Lebens darzustellen“, erarbeitete Lebek während seiner Zeit in amerikanischer Kriegsgefangenschaft 1945. Abgeschlossen wurde diese Bildfolge 1949 mit 99 Holzschnitten, 1984 erschien sie als Handpressendruck.
Die „Lebek-Sammlung“ mit über 800 Blättern ist Teil der Grafiksammlung des Museums und befindet sich seit Mai 2004 im Magazin des Zentrums. Ein großer Teil des Schaffens von Johannes Lebek sind autobiografische Holzschnittfolgen, sowie Illustrationen zu Werken der Literatur des 20. Jahrhunderts, aber auch zu eigenen Geschichten und Märchen.
Auch der Nachlass, das „Depositum Elisabeth und Hubert Wegner“steht hier für Ausstellungszwecke und wissenschaftliche Bearbeitung zur Verfügung. Hunderte Druckstöcke und Skizzen, Manuskripte für Bücher und natürlich Handabzüge fast aller Holzschnitte, aber auch Lithografien und Aquarelle und seine Holzschnittmesser gehören dazu.
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Schlossstraße 6
06712 Zeitz
Telefon: (03441) 688151
E-Mail: lebekzentrum@stadt-zeitz.de
Tipps für Ihre Anreise
Kostenfreie Parklätze finden Sie direkt rechts neben der Zufahrt zum Museum über Schloßstraße.
Ein großer Parkplatz mit kostenfreien Plätzen befindet sich ca. 250 Meter weiter in der Stephanstraße, gegenüber dem Eingang zum Schlosspark. Sie gelangen über einen Fußgängerüberweg sicher zum Gelände.
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Bitte beachten Sie, dass Hunde nicht mit in unsere Ausstellungsräume geführt werden dürfen. Blinden- und Begleithunde sind von dieser Regelung ausgenommen.
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Die charmante 1050-Jährige
Zeitz ist eine mehr als 1050 Jahre alte Dom- und Residenzstadt mit wechselvoller Geschichte. Als Sitz von Bischöfen und Herzögen war sie einst gesellschaftlicher Mittelpunkt in der Region. Eine Vielzahl Sehenswürdigkeiten ziehen Jahr für Jahr Besucher aus nah und fern an.
Bis 1990 war Zeitz der industrielle Hotspot im einstigen Landkreis Zeitz. Weltbekannte Kinderwagen, Schmieröle und Krananlagen kamen von hier. Nach der Wiedervereinigung machten sich die Menschen auf, sich und ihre Stadt neu zu erfinden.
So wandelt sich die liebenswerte Stadt an der Weißen Elster von einer einst grauen Industriestadt zum wirtschaftlich modernen, kulturhistorisch und kulturell wichtigen Standort in Mitteldeutschland.
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CB
